Schimmelpilzallergie
Schimmelpilze entstehen oft in feuchten Räumen oder an kühleren Aussenwänden von Wohnungen und Häusern. So vor allem auch in Badezimmern und weniger gut geheizten Zimmern.
Schimmelpilz-Allergie wird durch das Einatmen von Spornen der Pilze ausgelöst. Die Sporen können sofortige Reaktionen auslösen. Pilze sind weder Pflanzen noch Tiere. Im Reich der Organismen bestehen Sie als eigene Gruppe. Schimmelpilze bestehen aus einem Pilzgeflecht. Sie vermehren sich durch Sporen. Es gibt etwa 100’000 bekannte Schimmelpilzarten. Davon sind nur etwa 20-30 Schimmelpilze als Allergie-Auslöser bekannt.
Allergien können auf zwei Wegen ausgelöst werden:
- über die Atemwege (zum Beispiel bei Schimmelpilz im Bad) - über die Nahrung (in Lebensmitteln, auch im Rahmen von deren Herstellung)
Schimmelpilze können wie alle Pilze keine Photosynthese betreiben. Unter Photosynthese versteht man den Energiebedarf über das Sonnenlicht decken wie die Pflanzen. Pilze müssen sich wie Tiere von organischer Substanz ernähren. Organische Materialien werden zersetzt und als Nährstoffe an die Umgebung abgegeben. Zum Beispiel der Humus aus Gartenabfällen.
Schimmelpilze wachsen überall, wo es feucht ist und organisches Material vorhanden ist. So in Kompost, Brennholzstapeln und Laub. In Wohnungen sind es feuchte Mauern, feuchte Stellen hinter Tapeten und Textilien, Holzverschalungen und Kachelwände die vom Schimmelpilz befallen werden. Auch Matratzen, Polstermöbel, Zimmerpflanzen (v.a. Hydrokulturen), Luftbefeuchter sowie Klimaanlagen können vom Schimmelpilz befallen werden. Grosse Konzentrationen von Schimmelpilzsporen gibt es oft in lange nicht gelüfteten Räumen und Räumen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit (Bad, WC), Kellern und Gewächshäusern.
Schimmelpilze werden von der Industrie und zur Lebensmittelherstellung genutzt.
Das Antibiotikum Penicillin wird aus Schimmelpilz gefertigt; auch eine Anzahl Säuren wie Zitronen-, Apfel- und Glukosesäure, welche in der Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie benötigt werden.
Einige Schimmelpilze werden zur Herstellung von Käse verwendet.
Symptome bei Schimmelpilzallergie sind vielfältig:
- Niesattacken und Schnupfen mit starker wässriger Sekretion
- Nasenlaufen oder verstopfte Nase wegen anschwellender Schleimhäute
- Bindehautentzündung (Konjunktivitis) mit juckenden, geröteten, tränenden Augen und erhöhter Lichtempfindlichkeit
- Husten und Atemnot bis zu Asthma-Anfällen
- Durchfall, Blähungen, Erbrechen, Koliken
- Arthritis, Fieber, allergische Vaskulitis (entzündliche Erkrankung der Blutgefässe), Licht- (Sonnenallergie)
Das können Sie tun:
Allergie auslösende Schimmelpilz-Sporen lassen sich bei kleineren Flächen im Bad mit Haushaltreinigern wirksam bekämpfen, wenn sie das Bleichmittel Natriumhypochlorit enthalten. Solche Haushaltreiniger töten nicht nur die Schimmelpilze ab, sondern auch die Allergie auslösenden Sporen der Pilze.
Natriumhypochlorit wird umgangssprachlich auch so genannt:
- Javel
- Javel-Wasser
- Eau de Javel
Bei grösseren Flächen mit Schimmelpilz empfiehlt sich, bei Mietern, dies von der Hausverwaltung durch Fachleute seriös sanieren zu lassen.
Besitzer einer Wohnung oder eines Hauses, sind gut beraten, bei grösserem Befall durch Schimmelpilz ein Bau- oder Malerfachgeschäft beizuziehen.
Teppichboden mindestens im Schlafbereich entfernen
Staubfänger im Schlafzimmer entfernen (Velours, Vorhänge), offene Bücherregale, Topfpflanzen, Trockenblumen usw.
Ziehen Sie Jalousien vor, die Sie häufig reinigen - oder nutzen Sie leichte Gardinen, welche sie oft waschen
Alle Räume ständig gut lüften und trocken halten (Luftbefeuchter sind für Schimmelpilz-Allergiker Gift)
Zimmertemperatur von 18-20 °C, relative Luftfeuchtigkeit 40-50 %.
Teppiche und Teppichböden sowie Polstermöbel regelmässig gut reinigen
Holz- und Ledermöbel, sind leichter zu reinigen und bieten Schimmelpilzen kaum Lebensraum
Räume mit wenig Möbeln einrichten, damit sich weniger Staub ansammelt, der Sporen durch die Luft trägt
Möbel etwas von den Wänden abrücken, damit die Luft dahinter zirkulieren kann
Staubsaugen und Staubwischen (wenn möglich) einer nichtallergischen Person überlassen oder eine Atemmaske benutzen
Keine Küchenabfälle offen liegen lassen
Obst und Gemüse im Kühlschrank lagern
Lebensmittel möglichst frisch verzehren
Im Garten nicht zu intensiv mit abgestorbenen Pflanzenteilen und Kompost in Kontakt kommen.