Pollenallergie (Heuschnupfen)


Ungefähr 10% der Bevölkerung in Mitteleuropa leidet unter Pollenallergie.

Auslöser der Pollenallergie sind meistens blühende Gräser, Sträucher oder Bäume. Dazu kann aber auch noch eine weitere Überempfindlichkeit auf kleine Teile in der Atemluft kommen. So zum Beispiel
- Milbenkot
- Tierhaare
- Schimmelpilze
- Algen
- Bakterien

Nehmen Sie die Pollenallergie ernst
Bei 20 bis 30% der von Heuschnupfen Geplagten entwickelt sich Asthma oder eine Lebensmittel-Allergie. Die Lebensmittel-Allergie ist dann meistens eine Kreuzallergie.

Pollen
Als Pollen werden die männlichen Samenzellen der Pflanzen bezeichnet, die zur Befruchtung von Gräsern, Sträuchern und Bäumen dienen. In der Blütezeit fliegen grosse Mengen dieser Pollen (teilweise kilometerweit) durch die Luft.

Kreuzallergie
Eine Kreuzallergie tritt vor allem bei Pollenallergikern auf, wenn zum Beispiel Äpfel oder andere Früchte im Vergleich zu den Stoffen der Pollen auf welche reagiert wird eine ähnliche Zusammensetzung haben. Diese Früchte oder Lebensmittel können bei einer Reaktion danach nicht mehr vertragen werden und dann auch eine allergische Reaktion auslösen. Die Betonung ist hier auf «können», da längst nicht alle Pollenallergiker Kreuzallergien bekommen.


So zeigt sich Heuschnupfen

Nase
Kribbeln in der Nase
Explosives Niesen
Laufende, sich rot färbende Nase

Rachen
Kratzen, Kitzeln oder wunder Rachen, Husten

Augen
Tränende, gerötete, juckende oder brennende Augen

Ohren/Genitalien
Juckende Ohren oder juckende Schleimhäute der Genitalien

Allgemeinzustand
Schlechter Allgemeinzustand, fröstelnd, müde, nervös, schwunglos

Weiteres
Manchmal bekommt man auch Durchfall und Bauchschmerzen


Das können Sie tun gegen Pollenallergie:

Pollenflug-Prognose beachten
Gute Prognosen für die Schweiz, regional und nach Art der Pollen in deutsch, französisch und italienisch finden sich hier: http://pollen.bulletin.ch/
Pollen-Informationen sind auch als SMS aufs Handy abrufbar.

Sonnenbrille
Um die Augen vor fliegenden Pollen abzuschirmen können Personen ohne Brille eine Sonnenbrille tragen.

Lüften während der pollenarmen Zeit
In der Stadt eher am Morgen, auf dem Land eher am Abend.

Schlafzimmer pollenfrei einrichten
Kleider nicht im Schlafzimmer ausziehen. Am Fenster vom Schlafzimmer ein Pollenschutzgitter anbringen. Es hält den grössten Teil der Pollen ab.

Haarpflege
Haare abends waschen oder spülen. Damit werden Sie die Pollen welche in den Haaren haften los. Pollen sind schnell wasserlöslich.

Bettwäsche
Kopfkissen sehr fleissig, am besten jeden Tag frisch beziehen. Bettwäsche wöchentlich wechseln.

Wäsche
Wäsche nicht im Freien trocknen. Pollen haften gut an feuchten Oberflächen.

Nicht abstauben Statt abstauben besser die Möbel und andere staubige Flächen feucht abwischen.

Pollenfilter wechseln
Der Pollenfilter im Auto sollte jährlich gewechselt werden.

Ferien
Ferien so planen, dass man am Ferienziel eine pollenfreie oder belastungsarme Zeit antrifft. Günstige Orte zum Ausweichen für Pollenallergiker sind Ferien in den Bergen oder am Meer.

Belastung lindern
Es ist sinnvoll, die Belastung zu lindern. Produkte aus der Apotheke oder Drogerie gibt es verschiedene, die bei leichten Belastungen helfen.

Bei Verschlimmerung sofort zum Arzt
Wenn sich die Belastung durch die Allergie verstärkt oder schlimmstenfalls sogar Asthma auftritt - sofort zum Arzt!


Ambrosia (Traubenkraut) - eine Gefahr für Allergiker

Ambrosia kann starke Allergien und Asthma auslösen
Ihre Blüten sind schlanke gelbe Kerzen, die Blätter sind krautig. Gut über einen Meter hoch kann sie werden, die Pflanze aus der Familie der Korbblütler. Fast lieblich ist ihr Name: Ambrosia artemisiifolia.
Doch sie hat eine unangenehme Eigenschaft: Sie produziert eine extrem grosse Menge Pollen, deren Allergene bedeutend stärker sind als jene der Gräserpollen. Ambrosiapollen können in ein paar Jahren für Allergiker in der Schweiz (und nicht nur da) zu einem grossen Problem werden. Ihr Vorkommen wurde lange unterschätzt. Ambrosia, auch Traubenkraut genannt, wurde von Nordamerika nach Europa eingeschleppt und breitet sich extrem schnell aus. Sie bildet im Durchschnitt 3000 Samen, die im Boden noch nach 40 Jahren keimen können. In den Nachbarländern ist der Anteil der Allergiepatienten, die positiv auf Ambrosia reagieren, massiv angestiegen: in Wien in den 90er-Jahren von 20 auf 30 Prozent; in der Umgebung von Mailand innert fünf Jahren, von 1993 bis 1997, von 20 auf 60 Prozent. In Frankreich schätzt man, sind in besonders exponierten Gebieten bis zu 14 Prozent der Bevölkerung betroffen. Eine Plage ist Ambrosia in Ungarn und im ehemaligen Jugoslawien. Sie ist zur Nummer eins für Pollenallergiker geworden. Die Pollen lösen allergische Reaktionen der Atemwege und der Augen aus. Ambrosia-Allergien führen oft zu Asthma. Die Haut reagiert, wenn ein Allergiker den Blütenstand direkt berührt.
Noch hält sich das Ausmass in der Schweiz in Grenzen aber in Genf und im Tessin nimmt die Pollenkonzentration von Jahr zu Jahr zu. An manchen Tagen wird der kritische Wert mehrfach überschritten. Bereits 11 Pollen pro Kubikmeter Luft gelten als starke Belastung, bei den Gräsern liegt der Wert bei 50 Pollen pro Kubikmeter. Erschwerend kommt hinzu: Ambrosia verlängert die Pollensaison. Deren Pollen sind erst im August und September in der Luft. Dann fliegen bereits nur noch wenige Gräserpollen.
Bisher transportierten Winde aus Frankreich und Italien die meisten Pollen in die Schweiz. Ambrosia wird in den Grenzregionen langsam heimisch. In Genf entdeckten Biologen der Universität Felder mit Hunderttausenden von Ambrosiapflanzen. Im Tessin beobachtet Meteo Schweiz zusammen mit dem Naturhistorischen Museum Lugano die Lage: im Jahr 2004 entdeckten die Forscher 77 Populationen. «Die Samen kommen im Profil von Auto-Pneus oder im italienischen Sand für Baustellen», sagt Köhler. Aber auch in Vogelfuttermischungen finden sich Samen des Traubenkrauts.
 
Pflanze samt Wurzel ausreissen
Wenn sich die Pflanze einmal etabliert hat, wird es schwierig, sie erfolgreich zu bekämpfen. Québec in Kanada beispielsweise gibt jedes Jahr 50 Millionen Franken allein für die Behandlung der Ambrosia-Allergiker aus.
Die Pflanze mitsamt der Wurzel herausreissen, am besten noch vor der Blüte, ist die wirkungsvollste Methode, die Ausbreitung des Eindringlings zu bremsen. Die Schweizer Behörden haben 2006 angefangen die Bevölkerung vor der Ambrosia zu warnen. Mehrere Kantone lassen Ihre Mitarbeiter die Pflanze ausreissen und bitten die Bevölkerung zu melden wo die Pflanze gesehen wurde. Mehr darüber: http://en.wikipedia.org/wiki/Ragweed
http://de.wikipedia.org/wiki/Traubenkr%C3%A4uter